Tierquälerei

Wenn Sie eine Tierquälerei beobachten, bitte schauen Sie nicht weg, handeln Sie! hier weiterlesen

Warum ein Tier aus dem Tierheim?


Viele Menschen entscheiden sich für ein Leben mit einem tierischen Mitbewohner. Dieser Schritt sollte wohl überlegt sein, denn häufig benötigen Tiere mehr Zeit, Aufmerksamkeit und auch Geld als es zu Anfang erscheint. Fachliteratur aber auch Internetforen und Websites zu den einzelnen Tierarten können einen guten Einblick in die Pflege des entsprechenden Tieres geben.

Ist die Entscheidung jedoch bereits auf einen tierischen Begleiter gefallen, so stellt sich immer die Frage: Woher bekomme ich das Tier? Denn egal ob Kaninchen, Meerschweinchen, Hund, Katze oder Vogel, all diese Tiere kann man sowohl beim Züchter und im Zooladen kaufen, als auch aus dem Tierheim oder einer Pflegestelle holen. Jedes Jahr werden ca. 300.000 Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben – sie alle warten dann auf ein neues Zuhause. Man trifft im Tierheim auf verschiedene „Rassen“, auf junge und alte Tiere – so findet sicherlich jeder Mensch sein geeignetes tierisches Gegenstück.

Wer hingegen beim Züchter oder im Zooladen kauft, unterstützt Tiermissbrauch und nimmt einem Tier aus dem Tierheim die Chance auf ein neues Zuhause. Recherchen von PETA haben schon häufig bewiesen, welche grausamen Zustände hinter den Kulissen der Zuchtindustrie herrschen. Kleintiere, aber auch immer mehr Hunde, werden bei Großzüchtern massenhaft „produziert“ und gewinnbringend vermarktet. Das Individuum gerät dadurch völlig in Vergessenheit und wenn ein Tier krank oder verletzt ist, würde ein Besuch durch den Tierarzt schlichtweg zu viel kosten, als dass es sich auf die Masse gerechnet für den Händler lohnt. Viele Tiere werden in völlig überfüllten Käfigen gehalten, wieder andere sitzen als soziale Tiere alleine hinter Gittern. Die „Ladenhüter“ in Zooläden und in der Zuchtindustrie werden in vielen Fällen getötet und entsorgt oder als „Frostfutter“ für exotische Tiere verkauft. Die Tötung findet dabei oftmals auf grausame Weise, z.B. durch Erschlagen oder lebendiges Einfrieren, statt.

Doch auch wer nach einem Hund oder einer Katze sucht und sich an einen kleinen Züchter wendet, handelt nicht im Sinne des Tierschutzes. Der Charakter eines Tieres sollte über die Freundschaft zwischen Mensch und Tier entscheiden, nicht sein Aussehen, seine Fellfarbe oder ein bestimmter „Rassename“ im Ausweis. Aber selbst wer unbedingt ein Jungtier möchte oder ein Tier einer bestimmten „Rasse“, wird im Tierheim oder auf privaten Pflegestellen fündig werden und muss somit nicht die „Produktion“ von Tieren fördern, wo doch unzählige bereits auf ein Zuhause warten.

Das Vorurteil, dass Tiere aus dem Tierheim einen „Knacks“ hätten, nicht so verträglich oder einfach nur „etwas schwierig“ seien, ist schlichtweg falsch. Sicherlich haben viele Tiere, die im Tierheim sitzen, schon Schlimmes erlebt und haben daher möglicherweise bestimmte Ängste oder zeigen seltsam wirkende Verhaltensmuster. Dies trifft jedoch bei weitem nicht auf alle oder auch nur den Großteil der Tiere zu und ist zweitens kein Grund, diese Tiere auch noch für ihre schlimme Vergangenheit zu bestrafen. Wer ein Tierheim besucht, wird schnell herausfinden, dass dort Tiere mit den unterschiedlichsten Eigenschaften und Vorlieben warten. Ruhige und sehr aktive Tiere gibt es genauso wie schüchterne oder sehr aufgeschlossene. Im Tierheim hat man die Möglichkeit, sich vor seiner Entscheidung ausgiebig mit einem Tier zu beschäftigen und es kennenzulernen, um sicherzugehen, dass die Chemie zwischen beiden Partnern stimmt.

Zudem sind gerade auch Tiere aus der Zuchtindustrie nicht vor Verhaltensstörungen oder Krankheiten gefeit! Immer häufiger kommen Fälle an die Öffentlichkeit, wo Menschen totkranke Tiere vom Züchter erhalten; Tiere, die viel zu früh von der Mutter getrennt wurden oder aufgrund ihrer früheren Haltung fehlgeprägt oder verhaltensgestört sind. Natürlich ist es schrecklich, dass gerade sie die Leidtragenden der Industrie sind; dennoch muss jedem Menschen bewusst sein, dass in der freien Wirtschaft die Nachfrage das Angebot bestimmt und dass jedes beim Züchter oder Händler gekaufte Tier – und sei es auch nur aus Mitleid – die weitere „Produktion“ ankurbelt.

Als Teil eines Heimtierschutzgesetzes fordern die Tierschutzvereine aus diesem Grund auch die massive Einschränkung der Zucht sowie den Verkaufsstopp von Tieren im Zooladen.

 

Der Mensch hat Tiere domestiziert und ist daher für sie verantwortlich. Solange es eine Überpopulation an Tieren gibt und die Tierheime voll sind, sollte der erste und einzige Gang dorthin führen, wo heimatlose Tiere auf eine neue Chance warten. Die Zuchtindustrie handelt immer verantwortungslos und am Profit orientiert. Bitte tragen Sie diese Informationen auch an Ihre Freunde weiter, um die Wahrheit hinter der „Ware Tier“ nicht länger im Verborgenen zu belassen.


Quellen:
1) DTB – Hochrechnung 2005

Tierärztlicher Notdienstplan 2021
Notdienstplan2021.pdf
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